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Die»Gesellschaft Jesu« |
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Inhaltsübersicht |
Über
den Orden
Literatur
zu Ignatius und dem Jesuitenorden
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Über den Orden |
Die
»Gesellschaft Jesu« ist ein Orden der katholischen Kirche.
Er wurde im Jahr 1540 gegründet.
Orden sind Lebensgemeinschaften von Menschen, die im Dienst für das Volk Gottes ehelos bleiben, in persönlicher Anspruchslosigkeit und Gütergemeinschaft leben wollen und für Aufträge innerhalb der Zielsetzung ihrer Gemeinschaft Gehorsam geloben. |
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Der Name |
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Die
meisten Ordensgemeinschaften werden nach ihren Gründern benannt.
Der Ordensname
der Jesuiten lautet jedoch »Gesellschaft Jesu (Societas
Jesu)«.
Was
hat es mit diesem Namen auf sich? Die Gruppe der Gründer um Ignatius
von Loyola (1491–1556) hatte sich ursprünglich an der
Universität
von Paris zusammengefunden. Sie waren ein Freundeskreis von
Theologiestudenten,
die aus mehreren Nationen stammten. Den Namen »Gesellschaft
Jesu«
wählten sie für ihre Gruppe, noch bevor sie einen Orden
gründen
wollten. Sie wollten damit an das Grundverständnis von Christsein
überhaupt und von Kirche erinnern und ihre Absicht
ausdrücken,
sich für dieses Verständnis einzusetzen. Sie beriefen sich
auf
1 Kor 1,9: »Treu ist Gott, durch den ihr berufen seid zur
Gemeinschaft
mit seinem Sohn, Jesus Christus unserem Herrn (Fidelis Deus per
quem
vocati estis in societatem
Filii eius Jesu
Christi Domini nostri).«
Dieses Schriftwort faßt den ganzen christlichen Glauben zusammen und bezieht sich auf überhaupt alle Glaubenden. An Jesus Christus als den Sohn Gottes glauben bedeutet, aufgrund seines Wortes sich und die ganze Welt in die Liebe des Vaters zu ihm als dem Sohn aufgenommen zu wissen. Aus diesem Verständnis lebt man nicht mehr aus der Angst um sich selber und wird so zu uneigennützigem Handeln befreit. Der Name »Gesellschaft Jesu« drückt aus, daß es um Entfaltung und Weitergabe dieses Glaubensverständnisses geht: Christsein heißt zusammen mit Jesus vor Gott stehen und von seinem Geist erfüllt sein. |
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Das Verständnis |
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Dem
entspricht die Maxime des Ordens: »Alles
zu größerer Ehre Gottes (Omnia ad maiorem Dei gloriam)«.
Worin jeweils Gottes größere Ehre besteht, danach muß
man bei allem immer neu suchen. Der Glaube stellt nicht nur einen
religiösen
Sektor des Lebens neben anderen Sektoren dar. Nicht nur im Gebet,
sondern
auch in jeder Arbeit und überhaupt in allem, was man aus der
Geborgenheit
in der Gemeinschaft mit Gott tut, kann man dankbar vor Gott und in
vertrauensvoller
Zuwendung zu seiner Schöpfung leben. Dieses befreiende und alles
umfassende
Verständnis nannte Ignatius: »In
allen
Dingen Gott unseren Herrn finden«
oder »sich Gottes
unseres
Herrn freuen«. In der Steigerungsform »zu
größerer
Ehre Gottes« geht es darum, dass Gottes Ehre in allem den
Vorrang hat, und zugleich um die immer neue Suche nach dem jeweils
Bestmöglichen,
die Entfaltung aller menschlichen Fähigkeiten zu diesem Ziel.
In der
Bezeugung
des so verstandenen Glaubens für alle Kulturen wie auch im
interreligiösen
Gespräch ist es Ziel des Ordens, in weltweitem Verbund der
Gerechtigkeit
und dem Frieden unter den Menschen zu dienen. |
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Vermächtnis
des hl. Ignatius für den Orden sind die »Geistlichen
Übungen«
(Exerzitien). Sie sind eines der fruchtbarsten Werkzeuge der
Gesellschaft
Jesu in der Seelsorge. Sie dienen zur Vertiefung des
Glaubensverständnisses.
Man übt in ihnen die Betrachtung der »Geheimnisse des Lebens
Jesu Christi« aus der Heiligen Schrift, und im Hinblick darauf
sucht
man zu lernen, glaubensgemäße Lebens- und
Alltagsentscheidungen
zu treffen. Eine Hilfe dazu bieten die ignatianischen Regeln der
»Unterscheidung
der Geister«.
Der Orden führt seine Existenz auf Gottes Berufung zurück. Deshalb hofft er, dass auch in unserer Zeit junge Menschen ein solches gemeinschaftliches Lebensziel als ihre Berufung erfahren werden. Eine Berufung ist daran zu erkennen, dass jemand die erforderliche Begabung empfangen hat und diesen Weg mit sachgemäßen Motiven wählen kann. |
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Die Aufgaben |
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Die
Gesellschaft Jesu bietet sich für Sendungen innerhalb der
genannten
Zielsetzung dem Papst an. Als eine internationale Gemeinschaft will sie
der gesamten Kirche dienen. Sie verspricht in einem eigenen
Gelübde,
sich überallhin senden zu lassen, wohin der Papst es für
notwendig
hält.
Unter Gehorsam versteht die Gesellschaft Jesu, dass jeder seinen Verstand und alle Kreativität einsetzt, um Aufträgen des Papstes oder der Ordensoberen mit Umsicht und gemäß ihrem Sinn gerecht zu werden. »Blind« soll der Gehorsam nur gegenüber falschem Eigenwillen und Eigennutz sein. Seit je hat sich der Orden in der Bildungsarbeit durch Schulen und Universitäten eingesetzt, in den Missionen, in der Pfarrseelsorge, speziell in der Kinder- und Jugendseelsorge, und im Dienst an Kranken und Notleidenden. Gegenwärtig ist auch die Hilfe für Flüchtlinge eines seiner Hauptanliegen. Es geht der Gesellschaft Jesu um diejenigen Aufgaben in der Welt, deren Erfüllung jeweils am dringendsten und notwendigsten erscheint. In der theologischen Reflexion sieht sie eine entscheidende Voraussetzung für die Erneuerung der Kirche. Die Gesellschaft Jesu umfasst nicht nur Priester und Studierende, sondern auch Brüder, die in handwerklichen, pflegerischen, pädagogischen, künstlerischen, administrativen oder anderen Berufen dem gleichen Ziel dienen und an der gleichen apostolischen Sendung teilhaben. |
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Weltweit |
Die
Gesellschaft Jesu hat Niederlassungen in 124 Ländern. Am 01. 01. 2021 betrug die Gesamtzahl der Mitglieder in 68 Provinzen: 14839 (davon 10721 Priester, 894 Brüder, 2593 Studierende, sowie 631Novizen). Die
Deutsche Provinz hatte am 01. 01. 2021 292 Mitglieder (2 Novizen, 9 Studierende, Die
Österreichische
Provinz hatte 58 Mitglieder (3 Studierende, 3 Brüder, 52 Priester). Die Schweizer Provinz hatte 39 Mitglieder (3 Studierende, 2 Brüder, 34 Priester). Am 27. 04. 2021 sollen diese Provinzen zu einer "Zentraleuropäischen Provinz" (ECE) zusammengelegt werden mit der Litauischen Provinz mit 31 Mitgliedern (2 Novizen, 5 Studierende, 24 Priester) Niederlassungen im Gebiet der bisherigen Deutschen Provinz (Deutschland und Schweden): Hamburg, Berlin, Elten, Göttingen, Essen, Dresden, Köln, Bonn, Gries, Frankfurt am Main, Mannheim, Ludwigshafen, Nürnberg, Neumarkt, München, Unterhaching, St. Blasien / Uppsala, Stockholm Niederlassungenm Gebiet der bisherigen Österreichischen Provinz: Linz, Wien, Insbruch, Graz Niederlassungen im Gebiet der bisherigen Schweizer Provinz: Basel, Zürich, Schönbrunn, Luzern, Fribourg Niederlassungen im Gebiet der bisherigen Provinz Ltauen und Lettlland: Riga, Šiauliai, Kaunay, Vilnius, (Chicago USA). |
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IHSOUS |
Das IHS in dem Emblem am Anfang dieser Seite sowie auf der Vignette und auf dem Siegel von Ignatius von Loyola besteht aus den ersten zwei Buchstaben und dem letzten des in griechischen Majuskeln geschriebenen Namens Jesus (statt des griechischen Buchstabens Sigma steht dann doch das lateinische S). |
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Literatur zu Ignatius und dem Jesuitenorden |
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Ursprungstexte |
![]() Ignatius von Loyola Briefe und Unterweisungen Übersetzt von Peter Knauer XXXII + 996 S., gebunden. Deutsche Werkausgabe Bd. 1 Würzburg: Echter 1993 ISBN 3-429-01530-8
![]() Ignatius von Loyola Gründungstexte der Gesellschaft Jesu XXXII + 976 S., gebunden. Deutsche Werkausgabe Bd. 2 Würzburg: Echter 1998 ISBN 3-429-01957-5
Bericht des Pilgers, Geistliche Übungen Formulae Instituti, Satzungen und Regeln der Gesellschaft Jesu. ![]() Ignatius von Loyola Geistliche Übungen nach dem spanischen Autograph übersetzt von Peter Knauer SJ Würzburg: Echter 2015 ISBN 978-3-429-03035-3 (Pappband mit Schutzumschlag) ISBN 978-3-429-03036-0 (Kunstleder)
Die Ausgabe ist mit einer ausführlichen Einleitung versehen und bietet am Rand Parallelverweise innerhalb des Textes. ![]() Ignatius von Loyola Der Bericht des Pilgers Übersetzt und kommentiert von Peter Knauer SJ 220 S., gebunden. Würzburg: Echter 2015 ISBN 3-429-03807-6 (Print); 978-3-429-04797-9 (PDF); 978-3-429-06213-2 (ePub).
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Historische Darstellungen |
Ignacio Tellechea, Ignatius von Loyola - Allein und zu Fuß, 416 S., Paperback Benziger ³1998, ISBN 3-545-70002-X (Nicht mehr im Buchhandel)
Candido de Dalmases, Ignatius von Loyola Versuch einer Gesamtbiographie des Gründers der Jesuiten Aus d. Span. v. Pia Fessler (Grosse Gestalten des Glaubens, 00004) Neue Stadt, 2. Aufl. 1991 304 S. - 21 x 13 cm. - Gebunden ISBN 978-3-87996-679-0 € 22,00.
Ignatius von Loyola und die Gesellschaft Jesu (1491-1556) Hrsg. v. Andreas Falkner / Paul Imhof Würzburg, Echter, 1990 488 S., 89 farb. u. 108 schw.-w. Abb. Leinen im Schuber ISBN 3-429-01326-7 (Nicht mehr im Buchhandel)
![]() Peter Knauer Hinführung zu Ignatius von Loyola Freiburg-Basel-Wien, 2006 192 S. - 19,80 x 11,90 cm. - Kartoniert. ISBN-13: 978-3-451-29055-8; ISBN-10: 3-451-29055-3 (Nicht mehr im Buchhandel) Als E-Book Bestellnr. 4331633, ISBN 978-3-451-33163-3
John O´Malley, Die ersten Jesuiten (aus dem engl. von Klaus Mertes), 504 S. - 22,5 x 14 cm. - Gebunden Würzburg, Echter 1995, ISBN 3-429-01724-6 (Nicht mehr im Buchhandel)
er war vielmehr ein Meister der Teamarbeit. Dieses Buch behandelt die gemeinsamen Erfahrungen der Gründungszeit. |
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Gesellschaft Jesu heute |
Stefan Kiechle, Clemens Maaß, Der Jesuitenorden heute 184 S. - 18 x 10,8 cm. - Broschürt Topos Grünewald: Mainz 2000, 2. Aufl. 2001. 3-7876-8328-4, € 8,90. Information über Jesuiten im deutschsprachigen Raum und weltweite Aufgaben. |
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